Der Gewinner steht fest:
LAVA Laboratory Berlin
LAVA Laboratory Berlin
Die Preisrichter haben einstimmig
entschieden
■ In Lingen entsteht auf einer Fläche von rund zehn Hektar ein außergewöhnlicher Dienstleistungs-, Gewerbe- und Technologiepark. Der Anspruch an den Synergy Park Lühn: Hier entstehen neue Arbeits- und Freizeitwelten!
■ Dafür hat die Gerhard Lühn GmbH & Co. KG – kurz LühnBau genannt – Ende 2017 einen zweiphasigen, internationalen Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Der Wettbewerb fand in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Lingen statt und wurde von dem Planungs- und Architekturbüro phase eins aus Berlin unterstützt.
■ Dabei ging es besonders um diese Aspekte:
Innovation: Die Landschaftsgestaltung, Straßen- und Wegeplanung und die Gebäudearchitektur sollen vom Gewohnten abweichen.
Synergie: Handwerk 4.0 und Dienstleistung sollen hier eine gemeinsame Basis finden.
Work-Life-Balance: zukünftige Arbeitswelten verbinden sich mit den Anforderungen an Familie und Freizeit.
■ Rund 48 Architekturbüros bewarben sich um ein Los für diese spannende Herausforderung. Für die Endrunde qualifizierten sich schließlich vier Architekturbüros zusammen mit Landschaftsplanern.
■ Das Ergebnis: Gewinner sind LAVA Laboratory for Visionary Architecture zusammen mit A24 Landschaft GmbH, beide aus Berlin. Ihre Entwürfe überzeugten Jury, Fachplaner und Vertreter der Politik auf Anhieb und führten zu einer einstimmigen Entscheidung.
■ Im Moment laufen die Vorbereitungen zur Erteilung einer Baugenehmigung mit dem Erstellen des Masterplans und des Bauleitverfahrens. Die Verwirklichung des Synergy Park Lühn soll 2020 beginnen.
Die Preisrichter (von links nach rechts): Benjamin Hossbach (phase eins), Beyhan Ciftci (Geschäftsführer Lühn Bau), Professor Manuel Scholl (Architekt, Zürich), Lothar Schreinemacher (Stadtbaurat, Lingen), Wilfried Hockmann (Lühn Bau), Friedhelm Terfrüchte (Landschaftsarchitekt, Essen), Oberbürgermeister Dieter Krone (Stadt Lingen), Jörg Morslöden (Geschäftsführer Lühn Bau), Annemarie Lühn
LAVA Laboratory for Visionary Architecture, Berlin, mit A24 Landschaft GmbH, Berlin
■ Der Entwurf des Berliner Architekturbüros „LAVA Laboratory for Visionary Architecture“ hat mit seinem Campus Gedanken die Jury einstimmig überzeugt. Die prägnanten und frei geformten Baukörper der Lühn Bau GmbH bilden den Blickfang des Gewerbestandortes.
An der umlaufenden Ringerschliessung gruppieren sich flexibel klein- bis großteilige Gewerbe- und Büroflächen.
■ Das Gebiet erscheint so in jedem Bauabschnitt gut strukturiert und bietet allen Baufeldern gute Adressen. Die funktionale Vernetzung mit der Landschaft durch Geh-, Rad- und Freizeitwege wird ausdrücklich begrüßt.
■ Der architektonische Ausdruck der wankelförmigen Gebäude entspricht dem gesamten innovativen Ansatz. Herausragend ist die gestalterische Integration der Werkhalle über die große Dachfläche, mit der eine überzeugende Antwort auf die Aufgaben gefunden wurde, allen Mitarbeitern der Firma eine gemeinsame Identität zu geben. Die Nutzung der Dachfläche zur Energiegewinnung ist der wirksame Beitrag zu einer energetisch nachhaltigen Standortentwicklung. Auch die Gebäudeinneren mit den gläsernen Atrien sind sehr gut nutzbare Räume und bieten viel Potenzial für gemeinschaftliche Nutzung und Kommunikation. Das wird sich nicht nur beim Verwaltungsgebäude oder dem Start-up-Gebäude bewähren, sondern vor allem auch beim Kindergarten.
■ Tatsächlich kann so ein Technologie- und Gewerbepark für das Handwerk 4.0 in Zukunft aussehen und Raum für unterschiedliches Arbeiten und auch für Freizeit verbinden. Da wünscht man sich doch tatsächlich eine Erweiterung nach Süden.
Der erste Preis ist mit einem Preisgeld von 15.000 Euro ausgelobt.
Drei dritte Preise mit jeweils 7.500 Euro Preisgeld
Der Entwurf „Die steinerne Insel im großen Grün“ ist der Gewerbepark mit der höchsten Bebauungsdichte und konsequent urban ausgeprägt. Er präsentiert sich zur B70 vergleichsweise geschlossen mit einer 4-geschossigen Bebauung. Die Werkhalle der Lühn Bau fällt durch ihre Lage und Organisation sowie deren hohe gestalterische Qualität auf.
Dieser mutige Entwurf arbeitet mit einer einfachen Grundstruktur, in sich orthogonal organisierter Baufelder und verfolgt ein robustes städtebauliches Prinzip. Das Werkgebäude der Lühn Bau mit seiner großen Halle und dem umfriedeten Hof bietet ein hohes Maß an Funktionalität und Flexibilität. Auffallend ist das durchgehende architektonisch-/konstruktive Thema von Stabrippen- und Plattenstruktur.
Das städtebauliche Entwicklungskonzept der additiven Anordnung von Büro- und Gewerbebauten rund um eine grüne Mitte, in dessen Parkanlage eine Kita untergebracht ist, überzeugt. Das Quartier integriert sich mit seiner parkähnlichen Mitte sehr schön in den Grünraum. Die Zentrale der Lühn Bau, das Start-up-Gebäude und die Werkhalle erfüllen alle funktionalen Anforderungen und überzeugen in ihrer Architektur.